The Time Capsule Coatbridge
besucht im Oktober 2015Erlebnisbericht vom 02. Juli 2016
Das schottische Coatbridge war und ist das Zentrum der schottischen Eisenindustrie und dürfte somit auch überregional ein Begriff sein. Die Stadt östlich von Glasgow zählt über 43.000 Einwohner, die entsprechend unterhalten werden wollen. Mit The Time Capsule Coatbridge gibt es ein großes Freizeit- und Erlebnisbad in der Stadt, welches bereits von außen mit zwei großen Türmen, um die sich die beiden Röhrenrutschen winden, auf sich aufmerksam macht. In dem Center gibt es außerdem eine Eissporthalle, welche wir aber nicht besucht haben.
Coatbridge im Süden Schottlands ist gut mit dem eigenen Auto oder - bei Anreise mit dem Flugzeug über Edinburgh oder Glasgow - Bus und Bahn zu erreichen. Für Selbstfahrer gibt es einen kostenfreien und recht großen Parkplatz direkt vor dem Schwimmbad, Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel profitieren von einer Bushaltestelle in Badnähe.
Der Eingangsbereich des von außen einladenden Erlebnisbades ist recht zugestellt, an diversen Ständern gibt es Badezubehör, Schwimmbrillen oder Schwimmhilfen zu kaufen. Am Kassentresen, an dem man mit teils schottischem Akzent freundlich begrüßt wird, bezahlt man seinen Eintritt zum Erlebnisbad. Für das Chiparmband, welches vor allem für die Kleiderspinde gebraucht wird, muss man Pfand in Höhe von einem Pfund entrichten. Da es keine Drehkreuzanlage gibt wird so vermieden, dass jeder mitsamt Chiparmband nach draußen marschiert, wenn der Badbesuch zu Ende ist.
Bei den Umkleiden handelt es sich um ganz klassische Einzelumkleiden. Die Kabinen sind realtiv eng, hier haben wir schon deutlich größere Exemplare erlebt. Straßenklamotten, die Schwimmtasche und nicht benötigte Badetücher finden in einem der Kleiderspinde ihren Platz. Die kleinen Schränke sind zahlreich vorhanden und werden elektronisch mit Hilfe des Chiparmbandes verschlossen, welches man an der Kasse erhalten hat.
Die Duschen in Coatbridge befinden sich im Übergangsbereich zwischen Umkleiden und Wasserlandschaft. An zahlreichen offenen Duschplätzen kann man der notwendigen Körperpflege nachkommen, eine Trennung nach Männern und Frauen gibt es allerdings nicht.
Beim Betreten der großen und komplett zusammenhängenden Wasserlandschaft fällt sofort auf, dass es keine Liegen, keine Stühle und auch sonst keine Ruhemöglichkeiten im Bad gibt. Das Mitbringen von eigenen Speisen und Getränken ist verboten, stattdessen muss man mit der Gastronomie auf der Galerie vorlieb nehmen. Hier gibt es eine bunt gemische Auswahl an Schwimmbadleckereien wie Burger, Fish&Chips oder ganz klassisch Pommes. Zahlreiche Getränke, Kaffee und Süßigkeiten ergänzen das gelungene Angebot.
Wer lieber einen schnellen Snack haben möchte kann sich außerdem an Getränke- und Snackautomaten bedienen.
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Bei der Wasserlandschaft gibt es im The Time Capsule Coatbridge einiges zu entdecken. Das große Wellenbecken stellt den Mittelpunkt des Indoor-Wasserparks da. Über einen flachen Strandeinstieg geht es ab ins angenehm temperierte Wasser. Neben den Wellen sorgen ein seitlich abzweigender Strömungskanal, ein Wasserfall und eine Whirlbucht in einem kleinen Erlebnisbereich für Unterhaltung und Wasserspaß.
Seitlich am Wellenbecken startet eine gelbe Breitrutsche, die direkt ins Wellenbecken führt und so als alternativer Einstieg zum Wasser genutzt werden kann. Die Rutsche kann auch während des Wellenbetriebes genutzt werden, dank der Integration in eine kleine Bucht ist die Landezone auch dann vor der Brandung geschützt.
Passend zum Namen “The Time Capsule” ist das Wasserspielhaus als Raketenabschuss-Basis gestaltet, zusätzlich weisen verschiedene Elemente auf die Funktion als Zeitreise-Maschine hin. Für Vergnügen bei vornehmlich kleinen Badegästen sorgen Wasserspeier, selbst steuerbare Wasserkanonen und verschiedene Fontänen. Highlight ist der große Kippeimer, der sich ca. alle 15 Minuten zuerst auf ein Wellblech-Dach und dann auf die Badegäste ergießt. Nervig ist die Ankündigung, dass der Eimer demnächst kippt. Diese wird gefühlte 10 Minuten zu früh abgespielt und schallt mit einem nervigen “Attention please” durch die ganze Halle.
In der recht kahlen und optisch kühlen Schwimmhalle sorgt das Kinderwarmbecken mit seiner Palme in der Beckenmitte für eine nette Abwechslung bei den kleinen Badegästen. Zahlreiche Sprudeldüsen plätschern vor sich hin, eine Kinderrutsche gibt es nicht. Durch die angenehme und schon fast an einen Whirlpool erinnernde Wassertemperatur wird das Becken sehr häufig auch von Erwachsenen als Ruhebecken missbraucht. Eigentlich ist das nicht erlaubt, Schilder weisen auf das Verbot hin. Die Life Guards tollerieren das jedoch, solange nicht viel Betrieb ist und die Kinder nicht gestört werden.
Gegenüber vom Kinderbecken geht es eine Treppe hinauf ins Freizeitbecken. Hier kann man sich aufd rei runden Sprudelsitzbänken entspannen oder in der Geysirbucht whirlen.
Gleichzeitig dient das Becken als Startpunkt für die Riptide River Breitrutschen. Die zwei aufeinanderfolgenden Breitrutschen sind recht steil und machen mit zusätzlich Schwung am Start ordentlich Laune. Unten ist das Wasser tief genug, um einzutauchen.
Die zweite Breitrutsche mündet in den Lazy River, der auch auf den Namen Riptide River hört. Normalerweise sollen hier in regelmäßigen Abständen hohe Wellen durch den Kanal rasen, bei unserem Besuch konnten wir das Spektakel jedoch nicht beobachten. Dennoch macht es Spaß, einfach durch den Lazy River zu treiben, um am Wasserspielhaus wieder aus dem Wasser zu steigen. Wenn man die Breitrutschen öfter rutschen möchte wird der Weg bis zum Ausstieg jedoch schnell nervig.
Vom Parkplatz aus sind zwei Riesenrutschen des Erlebnisbades The Time Capsule in Coatbridge zu sehen, auf der Rückseite des Bades befindet sich eine weitere Attraktion. Dort ist der Tornado Tantrum zu finden, der aus der Schwimmhalle startet. Die Nutzung ist ausschließlich mit runden Zweier-Booten und auch nur zu Zweit möglich, die zuerst einmal die zwei Treppenabschnitte hinaufgetragen oder -gerollt werden müssen. Am Einstieg setzt man sich auf dem Reifen gegenüber in die Sitzmulden, die Füße kommen gegenüber in eigens dafür vorgesehene Löcher. Mit den Händen kann man sich an Haltegriffen festhalten, um nicht aus dem “Whirly Wheel” - so der Name des Reifens - zu fallen. Gut gesichert kann dann die Rutschpartie beginnen. Nach einer kurzen Anlaufröhre folgt ein extrem steiler Drop und man rast mit hoher Geschwindigkeit in den liegenden Trichter. Der Tornado Tantrum ist die kleine Ausfürung des großen “Tornado”, macht aber reichlich Spaß. Im farbwechselnd beleuchteten Trichter schwingt man ordentlich hin und her, am Ende geht es dann durch einen weiteren Röhrenabschnitt zum Auslauf. Lifeguards am Start und am Ausstieg achten darauf, dass nichts passiert und dass man sicher im Reifen sitzt.
Über ein Treppenhaus gelangt man zu den Einstiegen der beiden Riesenrutschen, die man bereits vom Parkplatz erkennen kann. Beide Röhren haben die selbe Starthöhe. Da die Ampelanlage bei unserem Besuch nicht funktionierte überwachte ein Life Guard am Einstieg und einer unten am Auslauf den Rutschvorgang. Erst wenn der Vorausrutschende die Rutsche verlässt, kann der nächste starten.
Rechts geht es in die lilafarbene Thunder Flume. Die Rutsche beginnt mit einem netten Drop, sodass man gleich auf Geschwindigkeit gebracht wird. Aber auch nach dem Start wird man weiter beschleunigt. Der erste Teil der Rutsche ist als Röhre ausgeführt, beim Eintritt in die Schwimmhalle geht es in einer offenen Riesenrutsche weiter. Hier macht sich dann auch deutlich die hohe Geschwindigkeit bemerkbar, denn man schwingt in den Kurven gewaltig auf und kommt mitunter bis zum Rand der nach innen geneigten Schwallschutzblenden. Per Plumpsauslauf geht es nach der rasanten Rutschpartie in das Landebecken.
Die ebenfalls 100 Meter lange Lightning Flume ist komplett gelb und rutscht sich trotz identischer Länge fast komplett anders. Auch hier geht es mit einem kleinen Drop und einer Röhre los, in der Halle ist auch die gelbe Riesenrutsche eine offene Rutsche. Die Kurven sind hier ein wenig langgezogener und dadurch harmonischer, dennoch rast man auch hier fast senkrecht durch die Kurven. Die Landung erfolgt parallel zur Thunder Flume im Landebecken.
Nach ausgiebiger Rutschpartien geht es für uns nun noch einmal in die Becken und dann ab unter die Duschen und auf ins nächste Bad.
Fazit
Das schottische Erlebnisbad The Time Capsule in Coatbridge bietet Wasserspaß in einer für uns eher ungewohnten Umgebung. Dass es keine Liegen oder Sitzmöglichkeiten gibt, ist uns so in noch keinem Bad untergekommen, in Coatbridge muss man sich wohl oder übel entweder im Restaurant oder im Wasser aufhalten. Die Attraktionen und die Becken sind gelungen und lassen so schnell keine Langeweile aufkommen. Einzig nerviges Detail ist die unnötig häufige und viel zu frühe Ansage, dass der Kippeimer demnächst überschwappt.
Für die Rutschen hat sich die lange Autofahrt nach Schottland dann aber definitiv gelohnt. Die beiden Riesenrutschen Thunder Flume und Lightning Flume im The Time Capsule Coatbridge sind absolut genial und machen auch nach zig Rutschpartien noch Spaß. Die Vearbeitung ist top, das Geschwindigkeitsgefühl hoch und der Spaßfaktor enorm.
Gleiches gilt eigentlich für den Tornado Tantrum, dem wir aufgrund der recht geringen Starthöhe nicht solch einen Rutschenspaß zugetraut hätten. Dank der nur zwei Treppenabschnitte ist man mit dem unhandlichen Gummiboot gleich am Start und kann so auch mehrmals in die Tiefe rasen, im Trichter hin und her schaukeln und durch die Röhre zu Auslauf sausen.
Sehr positiv ist uns die Aufsicht aufgefallen und auch das Kassenpersonal war bei unserem Besuch freundlich und zuvorkommend. Alles in allem ein gelungener Badbesuch, wir können einen Besuch in der Zeitkapsel also auf jeden Fall empfehlen.
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