RupertusTherme Bad Reichenhall
besucht im April 2016Erlebnisbericht vom 17. November 2016
Seit 1846 ist Bad Reichenhall ein anerkanntes Kur- und Heilbad. Die bayrische Stadt ist über die Landesgrenzen hinweg vor allem für die Salzgewinnung und die internationale Vermarktung des Salzes bekannt. 2005 entschied man sich, mit der RupertusTherme Bad Reichenhall eine Wellness- und Freizeiteinrichtung zu bauen, die der vom Tourismus geprägten Stadt weitere Besucher bescheren sollte. Die RupertusTherme ist zweigeteilt und besteht aus einem Sport- und Freizeitbad und einem komplett räumlich davon getrennten Thermalbad. Direkt am Schwimmbad gibt es einen großen Parkplatz, auf dem man sein Vehikel parken kann.
Anschließend hat man die Wahl zwischen zwei Eingängen, denn sowohl Therme als auch Familienbad können separat gebucht werden, gleichwohl sind beide Einrichtungen über einen langen Gang miteinander verbunden und können auch zusammen gebucht werden. In letzterem Fall ist es egal, ob man den Eingang des Erlebnisbades oder der Therme wählt.
Wir haben das Bad über den Eingang des Familienbades besucht. Das Foyer wirkt sehr modern und besticht mit indirekter Beleuchtung und Wohlfühl-Ambiente. Links kann man durch eine Glastür einen flüchtigen Blick ins Bad werfen, rechts gibt es eine lange Sitzbank.
Am Kassentresen wird man vom Personal freundlich begrüßt und bekommt auch bei Bedarf die Preisstruktur und den Aufbau des Bades erklärt.
Ein wenig unglücklich finden wir die Tatsache, dass man als Thermengast - der sich zum falschen Eingang verirrt hat - quer durch den riesigen Park muss, um zum Wellness-Bereich zu gelangen. Vor allem bei schlechtem Wetter kommt man dann im Zweifel schon halb geduscht an der Therme an. Hier wäre ein direkter Durchgang besser, andererseits ist so die strikte räumliche Trennung zwischen eher hektischem Familienbad und ruhiger Therme gewährleistet.
Nach dem bezahlen an der Kasse des Familienbades geht es nun eine Treppe nach unten zu den Umkleiden. Der Umkleidebereich ist hell und freundlich ausgeleuchtet, hochwertige Materialien sorgen für ein angenehmes Ambiente. Die Umkleideräume sind nach Geschlechtern getrennt, Einzelumkleidekabinen gibt es nicht. Stattdessen muss man mit Sammelumkleiden vorlieb nehmen, die über eine Schiebetür verschlossen werden können. Die Kleiderspinde befinden sich praktischerweise direkt in den Umkleideräumen und man kann seine Klamotten bereits während des umziehens in einen der Spinde packen. Der Schrank wird anschließend elektronisch mit Hilfe des Chiparmbandes verschlossen. Letzteres dient auch als Zahlungsmittel in der Gastronomie der RupertusTherme und wird zum Wechsel zwischen Familienbad und Therme benötigt.
Die Duschen sind eher schummrig ausgeleuchtet, was in Kombination mit den schieferähnlichen Wand- und Bodenfliesen jedoch sehr edel wirkt. Die Duschplätze sind durch Milchglas-Scheiben voneinander separiert. Für Kinder und kleinwüchsige Personen gibt es spezielle Duschplätze mit Duscharmaturen in niedriger Position, um die einfache Bedienung der Dusche und die Einstellung der Wassertemperatur zu ermöglichen. Kleine Ablagen aus Metall an jedem Duschplatz ergänzen den Duschbereich.
Das Familienbad besitzt eine klare Struktur, hier und da sorgen ein paar Grünpflanzen für Farbtupfer. Ansonsten dominieren weiße Flächen, die Becken sind alle aus Edelstahl und passen perfekt in die hochwertig anmutende Umgebung. Große Glasflächen geben den Blick auf den umliegenden Park und die Bad Reichenhaller Berge frei. Vor allem in den frühen Morgenstunden oder am Abend kommt die indirekte Beleuchtung und die Unterwasser-Beleuchtung gut zur Geltung. Für reichlich Platz zum ausruhen ist auf aufgestellten Liegen gesorgt. Hier kann es sich also bequem machen. Durch die leicht erhöhte Lage der Ruhegalerie bekommt man vom Lärm in den Becken wenig mit.
Bei der Wasserlandschaft gibt es sowohl für Schwimmer als auch für Nichtschwimmer passende Angebote. Die Sportler unter uns können sich im Sportbecken auf sechs 25 Meter langen Schwimmbahnen austoben und von Startblöcken ins angenehm temperierte Wasser springen.
Im Erlebnisbecken kann man sich im Strömungskanal treiben lassen oder in der mittigen Whirlbucht relaxen. Der zum Becken gehörende Nichtschwimmerbereich lässt sich durch eine variable Barriere vom Rest des Pools abtrennen und so kurzerhand zum Kursbecken umfunktionieren.
Das so entstehende Nichtschwimmerbecken ist über einen ganzseitigen Treppeneinstieg zugänglich, die Wassertiefe ist durchgängig für Nichtschwimmer geeignet.
Die Beckenlandschaft im Familienbad der RupertusTherme wird durch das Kinderbecken komplettiert. Das auf der Liege-Galerie untergebrachte Planschbecken sorgt mit einem Wasserigel, einem Wasserspeier und einer Mini-Breitrutsche für Unterhaltung bei den kleinen Badegästen.
Die beiden Riesenrutschen der RupertusTherme sind in einem eigenen Rutschenbereich untergebracht. Die Breitrutsche passt gut zum familienfreundlichen Bad und kann mit bis zu vier Personen gleichzeitig genutzt werden. die Wellenrutsche führt relativ steil nach unten, sodass man mit Schwung am Start bei der letzten Welle sogar leicht abhebt und dann mit einem großen Splash ins Landebecken befördert wird. Nach 13,60 Metern Rutschenspaß endet dort die Rutschpartie.
Bei der von außen komplett silbernen Röhrenrutsche handelt es sich um eine Black Hole Reifenrutsche von Wiegand. Nach dem Grünsignal auf der Ampel geht es ab in die anfangs dunkle Röhre. Sanfte Farbwechsel-Lichteffekte und hektisch blinkende Stroboskop-Effekte sorgen für Abwechslung auf dem Weg durch die durchaus flotte Reifenrutsche. Nach 110 Metern endet der Reifenrutschen-Spaß im Flachwasser-Auslauf. Dort bekommt man seine eigene Rutschenzeit, die Tagesbestzeit und die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer dreigeteilten Zeitanzeige präsentiert.
Im Familienbad wird auch gut für das leibliche Wohl gesorgt. Die Schwimmbadgastronomie ist gut sortiert und bietet neben herkömmlicher Schwimmbadkost auch frische Salate, Kaffee, diverse kalte Getränke und Eis am Stiel.
Zur Therme gelangt man über einen langen Gang, der Familienbad und Therme miteinander verbindet. Um ins Thermalbad zu gelangen muss man durch eine Drehkreuzanlage. Wenn man nicht schon am Eingang die Therme auf seinen Chip aufgebucht hat passiert dies nun automatisch und man bezahlt den Differenzbetrag später an der Kasse.
Das Wellnessbad der RupertusTherme ist durch die strikte Trennung vom Familienbad eigentlich als vollwertiges Bad zu betrachten. Schließlich gibt es auch hier separate Umkleideräume, Duschmöglichkeiten und einen eigenen Haupteingang.
Die Wasserlandschaft ist auf mehreren Ebenen untergebracht. Um körperlich eingeschränkten und gehbehinderten Badegästen gerecht zu werden sind die Stockwerke über einen Aufzug miteinander verbunden, die Beckeneinstiege sind jedoch nur zum Teil behindertengerecht gestaltet. Der Aufzug sollte auch für bedürftige Personen freigehalten werden, schließlich gibt es auch eine Treppe, die genutzt werden kann.
Das Aktivbecken ist das größte Thermalbecken im Innenbereich der RupertusTherme. Für Abwechslung und viel Wohlbefinden sorgen Sprudelliegen, Geysire, eine breite Nackendusche und verschiedene Schwallbrausen. Das Wasser ist angenehm temperiert und hat einen Solegehalt von zwei Prozent.
Im angrenzenden Sitzsprudelbecken kann man sich von Schwallduschen und einer großen Nackendusche verwöhnen lassen. Viel Entspannung bieten auch die Sprudelsitzbänke im herrlich warmen Wasser.
Ein weiteres Becken zum ausgiebigen relaxen und möglichst wenig bewegen ist das Liegesprudelbecken. Der große Whirlpool ist nur 0,95 Meter tief und besteht im Prinzip nur aus einer langen Sprudelliege. Zwei Prozent Sole sorgen für gesundes Badevergnügen.
Für die Kneipp-Anwendung gibt es zwei separate Pools. Das Kaltbecken ist ein 0,90 Meter tiefer Pool mit 18°C Wassertemperatur. Hier kommt kein Solewasser zum Einsatz, stattdessen sorgt Süßwasser für Abkühlung.
Das Warmbecken ist mit 37-40°C Wassertemperatur das genaue Gegenteil zum Kaltwasser-Pool. Auf einer Whirl-Sitzbank kann man hier die Seele baumeln lassen.
Bei der Vielzahl an Becken darf natürlich auch ein richtiger Solewhirlpool nicht fehlen. Das Sprudelbecken bietet reichlich Platz auf einer Sprudelsitzbank, in der Beckenmitte sprudeln zudem Geysire. Das mit vier Prozent Sole angereicherte Wasser ist mit 34-36°C Wassertemperatur sehr angenehm temperiert.
Neben dem Innenbereich steht ein großer und sehr gepflegter Außenbereich mit zwei weiteren Becken zur Verfügung. Außerdem gibt es eine große Liegewiese und eine Liege-Terrasse mit bereitgestellten Liegen.
Das Relaxbecken ist ein ganzjährig nutzbares Außenbecken mit gemütlichen Whirlliegen und Geysiren in der Beckenmitte. Das Becken ist je nach Jahreszeit mit 32-35°C passend temperiert, der Solegehalt beträgt 2%.
Vom Innenbereich gelangt man ohne den Weg durch das kalte in das ebenfalls ganzjährig nutzbare Außen-Aktivbecken. Hauptattraktion ist das ansehnliche große Wasserspiel, welches periodisch für optischen Hochgenuss sorgt. Im Becken selbst kann man sich unter mehreren Schwallduschen eine Massage gönnen oder sich von Geysiren umsprudeln lassen. Massagedüsen runden das Wellness-Feeling im 32-35°C warmen Sole-Wasser ab.
Neben viel Wasser wird im Thermalbad der RupertusTherme auch viel Ruhe geboten. Auf der dritten Ebene gibt es zahlreiche Liegemöglichkeiten, zudem hat man hier oben seine Ruhe und kann sich auch mal zu einem Nickerchen zurückziehen.
Zu guter Letzt gibt es natürlich auch in der Therme viele Leckereien für den Hunger und Durst zwischendurch. Während im Familienbad eher die Standard-Schwimmbadgastronomie vorherrscht gibt es in der Therme ein gemütliches Restaurant mit vielen frischen und teils nicht ganz schwimmbadtypischen Gerichten. Das Preisniveau ist dem edlen Ambiente angemessen, man wird direkt am Tisch bedient und kann sich so auch abseits des Wassers voll und ganz der Erholung widmen.
Fazit
Die Kombination aus Thermalbad und Familienbad mit der strikten Trennung ist in der RupertusTherme in Bad Reichenhall gelungen. Die Freizeit-Einrichtung schafft es wie kaum ein anderes Bad, zwei komplett eigenständige Bäder unter einem Dach zu vereinen und den Wechsel zwischen den Bädern gleichzeitig sehr unkompliziert zu gestalten. Die Wasserlandschaft im actionbetonten Familienbad ist ausreichend für ein paar Stunden Wasserspaß. Die Rutschen machen Laune, vor allem von der Breitrutsche waren wir sehr positiv überrascht. Die Reifenrutsche macht dank flottem Verlauf und Zeitmessanlage auch nach mehrmaligem rutschen noch Spaß.
Viel Erholung gibt es im Thermalbad der RupertusTherme Bad Reichenhall. Die Beckenvielzahl ist überwältigend, das Ambiente ist sehr ruhig und edel und man fühlt sich hier vom ersten Moment an Wohl. An Ruhemöglichkeiten wird ebenso wenig gespart wie an guter Verpflegung. Wer die RupertusTherme besucht sollte sich neben dem Familienbad also auch unbedingt die Therme ansehen - es lohnt sich!
Kommentare
16. Oktober 2019 10:10
Danke schön für diesen sehr guten Bericht über die Rupertustherme aus der Ansicht eines Familienbesuches.
Was hier allerdings überhaupt nicht erwähnt wurde ist der wirklich schöne und sehr angenehme SAUNA-Bereich mit vielen unterschiedlich heißen Innen- und Außen-Saunas samt großzügigen Dampfbadbereich, Whirlpools und großem Nacktbade-Pool im Außenbereich mit großzügigen Liegebereich für nahtlose Bräune.
Damit man sich davon etwas vorstellen kann einfach im Google die Bild-Suche nach Rupertustherme Sauna starten :-)
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