Lido Locarno
besucht im September 2012Erlebnisbericht vom 13. Oktober 2012
Das Lido Locarno liegt direkt am Lago Maggiore auf der schweizer Seite in Locarno. Das Bad bietet viele Parkplätze direkt vor dem Bad, eine Bushaltestelle befindet sich ebenfalls unmittelbar vor der Tür - die Anreise stellt also schonmal kein Problem dar. Als wir am Lido Locarno ankommen, ist der Parkplatz noch recht leer. Von außen sieht das Erlebnisbad wie ein normales, städtisches Hallenbad aus, hinter einer modernen Glasfront mit interessanter Architektur verbirgt sich aber ein Familienbad, welches einiges zu bieten hat. Also rein ins Vergnügen!
An Der Kasse vorbei machen wir uns auf den Weg zu den Umkleiden. Tja, Umkleiden... Diese muss man erstmal suchen und steht dann noch in Straßenkleidung bereits im Barfußbereich, zwischen Duschen und Schließfächern finden sich dann auch die Umkleidekabinen. Eine Trennung der Duschen für Männer und Frauen gibt es nicht, dafür gibt es aber keine große Duschfläche sondern einzelne Duschkabinen, welche man verschließen kann. Am Eingangsbereich zu den Umkleiden hängt aber bereits ein Hinweis, dass dieser Bereich bald saniert und umgebaut wird bzw. in den ganz neuen Wellness- und Fitnessbereich, welcher sich im Bau befindet, umzieht.
Nach den Umkleiden geht es nun endlich ab ins Bad. Dort steht man in einer riesigen Glashalle, wo alles untergebracht ist.
Vorne gibt es den Gastronomiebereich mit kleinen Snacks, dann folgt ein Kinder- und Babyplanschbecken und das Nichtschwimmerbecken mit Hubboden. Den größten Teil der Halle nimmt ein 25 Meter langes Sportbecken mit Sprungblöcken ein. Einen Sprungturm sucht man hier vergebens, diesen gibt es im Außenbereich an einem separaten Sprungbecken mit 1 Meter, 3 Meter, 5 Meter, 7 Meter und 10 Meter Sprungmarken.
Weiterhin im Außenbereich und ebenfalls nur im Sommer nutzbar befindet sich ein weiteres, 50 Meter langes Sportbecken und ein Kinderbereich. Ganzjährig nutzbar im Außenbereich ist das Thermalbecken. Das ebenfalls außen befindliche Erlebnisbecken mit Massageliegen und Schwallduschen ist in den Wintermonaten geschlossen.
Aber nun zurück in die Glashalle und ab zu den Rutschen! Diese befinden sich in einem durch eine weitere Glasfront von der Halle abgetrennten Bereich. Bereits an der Kasse musste man zur Nutzung separat Eintritt zu diesem Bereich bezahlen. Der Zugang zu den Rutschausläufen und zum Rutschenturm ist allerdings auch ohne das Passieren eines Drehkreuzes möglich. Im Rutschenbereich gibt es vier Riesenrutschen, welche allesamt super verarbeitet sind und mit angenehm warmem Wasser betrieben werden. Also nix wie rauf auf den Turm!
Bis hier hin haben wir uns noch gewundert, warum wir überhaupt separat Eintritt gezahlt haben, um zu den Rutschen zu kommen. Das wird uns beim Hinaufgehen zu den Rutschen bewusst. Auf etwa der Hälfte des Rutschenturms ist ein Drehkreuz mit Chipsensor installiert, wo man nur mit seinem an der Kasse gelösten Chip durchkommt. Erst dann kann man weiter zu den Rutschen. Ein Problem stellt dies dar, wenn man sich dann entscheidet, doch nicht zu rutschen: Es gibt keinen Weg zurück und das rückwärtige Passieren des Drehkreuzes ist nicht möglich! Sehr schlecht gelöst und sehr unverständlich, warum sich das Drehkreuz nicht direkt beim Eingang sondern erst in der Mitte vom Rutschturm befindet.
Aber auch diese Hürde haben wir dann genommen und schon steht man an der ersten Plattform, von wo die beiden Röhrenrutschen starten. Hierbei handelt es sich um flotte Black Hole Rutschen mit einem tollen Verlauf. Bei der grünen Rutsche startet man durch eine lange Rechtskurve, schwenkt dann nach links, um dann in einer 360°-Helix durchgewirbelt zu werden. Hier baut man bei geeigneter Rutschhaltung eine super Geschwindigkeit auf und wird dann sanft vom Landebecken gebremst. Die blaue Röhre startet mit einer 360°-Helix um dann mit guter Geschwindigkeit in einer langezogenen Linkskurve nach unten zu gehen. Hier behält man seine Geschwindigkeit bis zum Schluss bei, ein kleiner Jump und ein abrupter Rechtsknick befördern einen ins Landebecken.
Dies waren nun also die noch harmlosen Rutschen des Lido Locarno. Gehen wir also mal auf die oberste Ebene des gläsernen Rutschturmes. Dort warten nämlich eine Looping-Rutsche und eine Trichterrutsche darauf, gerutscht zu werden. Wir fangen hier zuerst mit dem offenen Trichter an. In einer schnellen Rechtskurve wird gut Geschwindigkeit aufgebaut, danach dreht man einige Runden im unter freiem Himmel platzierten Trichter, um dann vom Trichterloch angesaugt zu werden und über eine recht lange Röhre ins Auslaufbecken zu gelangen. Dieser Teil der Rutsche nach dem Trichter geht extrem rasant zur Sache, am Schluss überschlägt man sich fast. Unbedingt Körperspannung halten, sonst läuft man Gefahr, mit dem Kopf gegen die Decke der Röhre zu knallen.
Und nochmal geht es den Turm hoch, diesmal zum Highlight des Bades: die Loopingrutsche! Diese ist nur zeitweise alle zwei Stunden für jeweils eine Stunde in Betrieb und wird von einem Bademeister überwacht, der Betrieb ansich läuft aber völlig von alleine. Man passiert zuerst ein Drehkreuz und steht dann vor dem Rutscheneingang. Hier kostet es einiges an Überwindung, sich auf den engen Einstieg zu setzen und in die Röhre zu springen. Man sieht nur den Boden in ca. 8 Metern tiefe unter sich. An einer Metallstange über dem Einstieg kann man sich hängen lassen, um dann in die Röhre zu fallen. Dies wird im übrigen auch so vom Lifeguard angeleitet. Nach dem freien Fall geht es direkt in den schräggestellten Looping nach oben, an der Spitze des Loopings befinden sich die Wassereinlässe, welche ungeschickt einem einen Schwall voll Wasser mitten ins Gesicht spritzen. Hier muss man unbedingt die Augen zulassen, sonst wird es sehr schmerzhaft. Spätestens beim zweiten Rutschgang ist man aber auch um diese Erkenntnis reicher. Nach der Loopingspitze baut man nochmal ordentlich Geschwindigkeit auf und findet sich gleichdrauf im Landebecken wieder.
Fazit
Super tolle Rutsche, gute Verarbeitung und irre schnell! Durch ein Drehkreuz kann man dann die Rutsche verlassen, allerdings erst, wenn man einen Buzzer bestätigt hat.
Nach dieser Rutschpartie haben wir uns nun noch die Becken angeschaut, hier bietet das Bad leider nicht soviel Abwechslung wie bei den Rutschen. Das Sportbecken hat die üblichen 28°C und lädt kaum zum Verweilen ein, das Außenerlebnisbecken ist eiskalt und das Thermalbecken war bei unserem Besuch gesperrt.
Alles in allem hat sich die Fahrt quer von Italien rüber in die Schweiz definitiv gelohnt, die Looping-Rutsche ist ein absolutes Highlight. Die anderen Rutschen sind auch alle super gemacht und bieten viel Spaß. Abgesehen von den verwirrenden Umkleiden war dies somit ein gelungener Tag in der Schweiz, im Lido Locarno.
Kommentare
Kommentar verfassen