Heinrich Fischer Bad Hanau

Das Heinrich-Fischer-Bad Hanau westlich von Frankfurt am Main war nach der Inbetriebnahme des Hallenbades 1959 und der anschließenden Eröffnung des Freibades 1961 das erste kombinierte Frei- und Hallenbad in Deutschland. Hanau liegt etwa 25 Kilometer westlich von Hessens Finanzmetropole Frankfurt am Main entfernt, das Hallen- und Freibad in der Eugen-Kaiser-Straße ist sowohl mit dem PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen. Da es an kostenfreien Parkplätzen in der Umgebung mangelt, empfiehlt es sich für Anwohner und nicht allzu weit weg wohnende Besucher, mit Bus und Bahn anzureisen. Für Individualreisende gibt es Parkmöglichkeiten in der Nähe, kostenfreie Parkplätze sind dabei allerdings rar.

Von außen macht das Heinrich-Fischer-Bad einen imposanten Eindruck, was vor allem daran liegt, dass das Bad ebenerdig ohne Keller gebaut wurde. Die Wasser-Attraktionen im Innenbereich befinden sich drei Meter über Straßenniveau, der Eingangsbereich befindet sich ebenerdig im Erdgeschoss. Nach dem Bezahlen des Eintrittes gelangt man durch eine Drehkreuzanlage ins Hallenbad oder - im Sommer - ins Freibad. Da bei unserem Besuch das Hallenbad geschlossen war und das Freibad dank Riesenrutsche ohnehin interessanter ist, beschränken wir uns bei unserem Bericht auf das Freibad - das Hallenbad stellen wir nur ganz kurz am Ende vor.

Die Umkleiden des Freibades befinden sich hinter dem Hauptgebäude im Erdgeschoss. Hier kann man sich in beheizten Räumlichkeiten umziehen und seine Sachen in Kleiderspinde verstauen. Zur Nutzung wird eine 1-Euro-Münze als Pfand benötigt.

Bei den Duschen handelt es sich um Kaltwasser-Duschen. Gegen Bares kann man sich ein paar Minuten warmes Wasser sichern, sodass auch an kühleren Tagen die Körperpflege vor dem Badbesuch nicht zum kalten Abenteuer wird. Nach dem duschen geht es nun raus ins Freie ins Freibad des Heinrich-Fischer-Bades Hanau.

Kernelement war bereits 1961 das 50 Meter lange Sportbecken mit seitlich integrierter Sprungbucht. Auf acht Bahnen ist hier reichlich Platz zum schwimmen. Wer möchte, kann an allen acht Bahnen von Startblöcken ins Wasser starten.
An der Sprungbucht wartet ein 10-Meter-Sprungturm auf Mutige Zeitgenossen. Wer lieber klein anfangen möchte kann sich vom 1-Meter-Sprungbrett über den Drei- und Fünf-Meter-Sprungbereich und die 7,5-Meter-Sprungplattform langsam vorarbeiten, um schließlich vom 10-Meter-Turm zu springen.

Wer es nicht so mit dem Springen hat und eher auf gemütlichen Wasserspaß aus ist kann sich nach Herzenslust im Erlebnisbecken austoben. Durch eine große Fächerkanone, zahlreiche Schwallduschen und eine Ruhebucht mit Unterwassersitzbank hat man reichlich Möglichkeiten, sich im Wasser zu vergnügen. Für Nichtschwimmer bietet sich hier die ideale Gelegenheit, auf sechs eingezeichneten Schwimmbahnen Schwimmübungen zu machen.

Gleich neben dem Erlebnisbecken befindet sich das Spaßbecken mit einer gelben Steilrutsche. Zusätzlich sorgen Wasserfontänen für Unterhaltung. Das Becken ist vornehmlich für Kinder gedacht und aufgrund der niedrigen Wassertiefe ideal für die jüngeren Badbesucher geeignet.

Die gelbe Kinderrutsche kann - entsprechende Vorsicht vorausgesetzt - auch von Jugendlichen und Erwachsenen genutzt werden. Ob das sinnvoll ist und Spaß macht muss jeder für sich selbst entscheiden. Immerhin ist die Rutsche schön steil und geht schwungvoll zur Sache. Rutschunerfahrene Kinder sollten hier lieber unter Aufsicht eines Erwachsenen rutschen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Die ganz kleinen Badegäste gelangen über eine mehrbahnige Breitrutsche ins darunter gelegene Kinderbecken. Wasserspeier bieten spritzige Unterhaltung bei heißen Temperaturen, während das Sonnensegel über dem Becken für Sonnenschutz sorgt. Ein flacher Strandeinstieg rund um das Becken sorgt für den problemlosen Zugang für Pampersrocker.

Rutschenfans können sich auf die offene Riesenrutsche freuen, die sich aus ca. acht Metern Starthöhe über und neben dem Erlebnisbecken entlangschlängelt. Eine Startampel sorgt für den notwendigen Sicherheitsabstand, bei Grün geht es dann idealerweise mit viel Schwung an der Startstange los. Die Rutsche bietet mit einem Wechsel aus langgezogenen Kurven und flotten Richtungswechseln rasanten Rutschenspaß. Highlight ist ein Mega-Drop auf den letzten Rutschenmetern, der einen regelrecht in die finale Rechtskurve katapultiert, aus der man dann in Schräglage ins Erlebnisbecken geworfen wird. Nach 73 Metern endet die Rutschpartie dort per Plumpsauslauf.

Rund um die Beckenlandschaft im Freibad des Heinrich-Fischer-Bades Hanau kann man sich auf Beachvolleyball-Feldern spannende Duelle liefern oder sich bei einem Match an den Tischtennis-Platten vergnügen. Für Kinder gibt es einen eigenen Spielplatz, ruhesuchende Zeitgenossen können sich auf der Liegewiese unter schattenspendenden Bäumen oder unter der prallen Sonne niederlassen.

Während der kalten Jahreszeit ist das Hallenbad geöffnet. Hier können Schwimmer auf fünf Bahnen im Sportbecken ihre Bahnen ziehen und von Startblöcken ins Wasser starten. Eine Sprunganlage mit 1-Meter-Sprungbrett und 3-Meter-Sprungturm sorgt für ein wenig Abwechslung in der alten und mittlerweile sogar denkmalgeschützten Sportanlage.

In einem Anbau befindet sich das Freizeit- und Kleinkinderbecken. Hier sorgen zwei Schwallduschen für entspannende Minuten im warmen Wasser, Wassersprudler wirbeln das Wasser auf. Kinder können im flachen Wasser spielen.

Mehr Wasserangebote gibt es im Innenbereich nicht, wer möchte, kann sich in die recht modern gestaltete Sauna begeben und in unterschiedlichen Schwitzkabinen entspannen und dem Alltag entfliehen. So lohnt sich vielleicht für den ein oder anderen Nicht-Sportler ein Besuch im Heinrich-Fischer-Bad.