Gartenbad St. Jakob Basel
besucht im Juli 2014Erlebnisbericht vom 07. September 2014
Das Sportzentrum St. Jakob befindet sich auf dem Gebiet der Basler Ortslage St. Jakob im Quartier St. Alban der Schweizer Stadt Basel. Dieses Sportzentrum beherbergt neben dem größten Fußball-Stadion der Schweiz (St. Jakob Park) und einer Eissporthalle (St. Jakob Arena) und weiteren Sportstätten auch das Freibad Gartenbad St. Jakob. Das größte Freibad der Großstadt in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze ist mit dem Auto ohne Probleme zu erreichen, wenn man mit Großstadtverkehr keine Probleme hat und gewillt ist, Parkgebühren im zum Sportzentrum gehörenden Parkhaus zu bezahlen. Für Freunde von öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es eine Haltestelle der Basler Straßenbahn direkt vor dem Haupteingang - ideal also, um stressfrei und relativ günstig auch aus Deutschland anzureisen und sich so auch Mautgebühren für die Nutzung der Schweizer Autobahn zu sparen.
Der Haupteingang ist nur ein paar Meter von der Hauptstraße entfernt und am freibadtypischen Drehkreuz und den zwei Kassen-Countern links und rechts zu erkennen.
Nach dem Bezahlen des Eintritts an der Kasse steht man im großzügigen Eingangsbereich des Gartenbades St. Jakob. In dem über Eck verlaufenden Gebäude befindet sich direkt nach dem Eingang rechts ein kleiner Freibad-Shop, welcher neben Badeartikeln auch Snacks und Getränke bereit hält.
Ebenfalls im rechten Gebäude befinden sich die Umkleiden des Freibades. Auffällig sind die zahlreichen Kleiderspinde, welche mit einem selbst mitgebrachten Bügelschloss verwendet werden können. Fürs Umziehen stehen einige Umkleide-Kabinen zur Verfügung - sehr spartanisch und bereits in die Jahre gekommen, aber dennoch ausreichend und vor allem, trotz großen Andrangs bei bestem Wetter, sauber. Wer vor oder nach dem baden duschen möchte, kann dies direkt im Umkleidebereich tun oder eine der vielen Kaltwasserduschen im Übergangsbereich zwischen Liegewiesen und Becken nutzen.
Die Liegewiese im Gartenbad St. Jakob in Basel erstreckt sich über eine riesige Fläche. Der Rasen ist sehr gepflegt und bietet unter zahlreichen Bäumen auch die Möglichkeit auf ein schattiges Plätzchen. Befestigte Wege verbinden die einzelnen Beckenattraktionen und sonstigen Freizeitaktivitäten. Hier gibt es neben Tischtennis-Platten auch Beachvolleyball-Felder und ein großes Freiluft-Schachbrett.
Besonders gelungen ist der große Kinderspielplatz. Hier stehen zahlreiche Spielplatz-Spielgeräte zur Verfügung. Von Kinderrutsche über Sandkasten bis hin zum Kletternetz wird hier reichlich Abwechslung geboten.
Nicht nur der Spielplatz ist für Kinder absolut gelungen, auch das Planschbecken kann sich sehen lassen. Das geschwungene und mit Abtrennungen unterteilte Becken mit unterschiedlichen Wassertiefen bietet den kleinen Badegästen eine große Wasserfläche mit zahlreichen Wasserfontänen, Wasserspeiern und einem Dusch-Pinguin am Übergang von der Liegewiese zum Becken. Ein Riesen-Sonnensegel überspannt das gesamte Becken und dient als Sonnenschutz für die Kids und ihre Eltern.
Bei der restlichen Beckenlandschaft weiß man zuerst gar nicht, wo man anfangen soll. Wir beginnen der Einfachheit halber direkt nach dem Eingang, denn dort befindet sich neben einer großen Beton-Tribüne der umfangreiche Sport-Schwimmbereich. Hier gibt es separate Umkleiden und Duschen für Sportschwimmer, außerdem gibt es einen eigenen Eingang und Ausgang am Sportbereich. Das zentrale Wettkampfbecken ist 50 Meter lang und bietet neben einer eher am Abend und in den Morgenstunden zur Geltung kommenden Unterwasserbeleuchtung acht Bahnen, welche teilweise durch Wave-Killer voneinander getrennt sind und so ungestörtes Bahnen ziehen ermöglichen. Startblöcke an jeder Schwimmerbahn ermöglichen außerdem den sportliche Start ins beheizte Wasser.
Direkt nebenan befindet sich das Lehrschwimmbecken. Auch dieses Becken ist 50 Meter lang und bietet im Vergleich zu Lehrschwimmbecken anderer Freibäder eine riesige Wasserfläche und vier eingezeichnete Schwimmbahnen. Das Becken ist 0,70 Meter bis 1,15 Meter tief, wobei sich ein ganzseitiger Treppen-Einstieg auf einer Längsseite des Beckens befindet. Von dort fällt das Wasser dann stufenlos in den 1,15 Meter tiefen Beckenbereich ab.
Zwischen Wettkampfbecken und Lehrschwimmbecken befindet sich das Sprungbecken. Hauptanziehungspunkt ist hier ein großer 10-Meter-Sprungturm mit Sprungmarken bei 5 Meter, 7,50 Meter und 10 Meter. Dabei ist vor allem der Aufstieg auf den Turm durch eine Art Treppenhaus extrem angenehm. Und wer es sich nach dem Blick vom 10-Meter-Turm doch anders überlegt, hat durch die angenehm zu laufenden Treppen auch die einfache Möglichkeit, den Turm wieder zu verlassen.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein separater Sprungturm mit einer 3-Meter-Sprungplattform. Und um das Angebot an Sprungmöglichkeiten zu komplettieren, gibt es direkt daneben ein 1-Meter-Sprungbrett.
Vorbei an den Umkleide-Möglichkeiten für Dauer-Badegäste mit fest vergebenen und individuell abschließbaren Umkleiden geht es auf die große Liegewiese und zum Erlebnisbereich des Gartenbades St. Jakob Basel. Dabei kommt man auch an der Bad-Gastronomie vorbei, welche sich in einem separaten Gebäude befindet und mit einer riesigen, leicht erhöhten Außenterrasse zum gemütlichen Zusammensitzen, Essen und Trinken einlädt. Die Preise sind gemessen am Standort mitten in Basel annehmbar, das Essen wird frisch zubereitet und in vergleichsweise großen Portionen serviert.
Die Beckenlandschaft im Erlebnisbereich des Gartenbades setzt sich aus zwei großen Becken zusammen. So gibt es das große Familienbecken, welches als großes Freizeitbecken mit Nichtschwimmer-gerechter Wassertiefe zum planschen auf die Badegäste wartet. Eine Halbinsel mit Wasser-Fontänen sorgt für etwas Abwechslung.
Am rechten Rand des Beckens startet die gelbe Kinder-Turborutsche ins Becken. Die 16 Meter lange Röhre führt vom Mini-Rutschenturm über eine schnelle Kurve per Plumpsauslauf ins Becken.
Das zweite Becken auf der großen Liegewiese ist das Sportbecken mit Nichtschimmerbucht. Als wäre das Wettkampfbecken nicht genug, gibt es auch hier acht 50 Meter lange Bahnen. Auf Startblöcke oder gar eine Sprunganlage muss hier aber verzichtet werden. Von der Nichtschimmerbucht aus kann man sich langsam ans bis zu 1,95 Meter tiefe, beheizte Wasser gewöhnen.
Natürlich darf in einem so großen Freibad eine ordentliche Rutschenanlage nicht fehlen. Der Rutschenturm im Gartenbad St. Jakob befindet sich direkt am Familienbecken und die Ausläufe der drei Riesenrutschen sind seitlich vom Becken angebracht.
Auf der untersten Plattform des per Wendeltreppe besteigbaren Rutschenturms startet die offene Edelstahl-Familienrutsche. Nach dem Grünsignal auf der Ampelanlage geht es in die knapp 32 Meter lange, offene Rinne und von Beginn an relativ gemächlich dem Auslauf entgegen. Nur gegen Ende wird man hier etwas flotter und schwingt in der letzten Kurve schön nach oben. Der Auslauf erfolgt parallel zur größeren Edelstahl-Rutsche und mündet über eine Art Breitrutsche in ein gemeinsames Flachwasser-Auslaufbecken.
Von ganz oben startet die große, offene Edelstahl-Rutsche. Die Starthöhe beträgt hier 10 Meter, also definitiv nichts für Rutscher mit Höhenangst. Auch der Turm schwingt teils merklich hin und her, was die Sache für ängstliche Rutscher nicht gerade besser macht. Die Rutsche wird ständig von einem Bademeister überwacht, welcher direkt neben dem Einstieg sitzt und von oben auch das große Freizeitbecken im Blick hat und bei Bedarf per Funk die Kollegen informiert.
Der Start in die offene Rutsche ist sowohl per Startampel als auch durch ein elektrisch öffnendes Tor gesichert. Dieses öffnet sich erst, wenn der Vorausrutschende einen Sensor im Auslauf der 94 Meter langen Edelstahl-Rutsche passiert hat. Und dann geht es mit ordentlich Schwung an der Start-Stange in die Rinne. Durch zahlreiche Kurven mit teils schnellen Richtungswechseln geht es durch die Rutsche, dabei schwingt man immer weiter nach oben und hat teilweise sogar das Gefühl, aus der Rutsche zu schwingen. Teilweise sind die Schwallschutz-Blenden versetzt angebracht und man schwingt bis zum Rand der nicht erhöhten Halbschale. Sieht gefährlich aus, aber auch bei hohen Geschwindigkeiten droht dank dickem Rutschenrand und leicht nach innen abgewinkelter Rutschenwand kein Herausfallen aus der Rutsche. Der Rutschenspaß endet für schnelle Rutscher nach ca. 20 Sekunden im Flachwasser-Auslauf, aber auch Kinder können im Sitzen eine eher gemütliche Rutschpartie auf der Riesenrutsche zurücklegen.
Höhepunkt des großen Rutschenturms ist die Freefall-Rutsche, welche aus ebenfalls 10 Metern Höhe startet. Dabei ist die Rutsche inklusive Auslauf nur 19 Meter lang und bietet somit fast komplett freien Fall. Auch hier ist der Start durch eine Ampel und eine elektrisch betriebene Tür gesichert, zusätzlich muss der Vorausrutschende ein Drehkreuz passiert haben, ehe die Rutsche für den nachfolgenden Probanden freigegeben wird. Schon auf der Startplattform sieht man nur den Rutschenauslauf, die Rutschfläche führt fast im 90°-Winkel steil nach unten. Die ersten 5-6 Meter legt man dann tatsächlich im freien Fall zurück, ehe man dann von der sanften Neigung der Rutsche aufgegangen und in die Waagrechte Richtung Auslaufbecken gebracht wird. Dort schlägt man mit ungeheurer Wucht ein und titscht sogar teilweise über das Wasser. Ein Spritzschutz verhindert dabei, das sich die Wassermassen in die Umgebung verabschieden. Eine echt geile Rutsche, welche durch die einwandfreie Edelstahl-Konstruktion und die wuchtige Landung richtig Spaß macht und den Adrenalin-Spiegel in die Höhe treibt.
Fazit
Das Gartenbad St. Jakob in Basel lohnt sich auch für eine weitere Anreise aus Deutschland. Soviel Badespaß in einem Freibad gibt es selten, die Beckenlandschaft sucht mit dem gebotenen Umfang und der riesigen Gesamtwasserfläche ihresgleichen und die drei Riesenrutschen und auch die Kinder-Turborutsche überzeugen auf ganzer Linie. Die große Liegewiese und die tolle Gastronomie ergänzen das Freibad-Angebot und für Kinder wird im Kinderplanschbecken und auf dem großen Spielplatz jede Menge Abwechslung geboten. Dadurch zeichnet sich das Freibad in Basel auch als Ausflugsziel für Familien aus, hier ist für jedes Familienmitglied ein passendes Angebot dabei. Zu bemängeln gibt es wenn überhaupt nur Kleinigkeiten wie die in die Jahre gekommenen Umkleiden, welche aber ihren Zweck erfüllen und bei unserem Besuch sehr gepflegt waren. Vielen Dank auch an das freundliche und hilfsbereite Personal. Die Aufsicht ist erstklassig und es wird stets auf die Sicherheit der Badegäste geachtet. Das Gartenbad St. Jakob ist das ideale Ausflugsziel und man kann hier problemlos einen kompletten, hoffentlich sonnigen und heißen Tag verbringen.
Kommentare
Kommentar verfassen