Aqualand Köln
besucht im September 2013Erlebnisbericht vom 17. November 2013
Quietschbunt von Außen und mit einem außerordentlich großen Angebot innen präsentiert sich das Aqualand Köln. Das überregional bekannte Freizeit- und Erlebnisbad hat in den letzten Jahren fast sein komplettes Rutschen-Repertoire auf den Kopf gestellt und durch neue und moderne Rutschen ausgetauscht. Den Anfang machte bereits 2009 die erste, in Deutschland befindliche, Looping-Rutsche mit Raketenstart. Seitdem kamen weitere Attraktionen hinzu und alte Rutschen wurden ausgetauscht. Ein Grund mehr, dem Aqualand auf jeden Fall einen Besuch abzustatten.
Bereits der Eingangsbereich des Aqualand Köln offenbart, dass es sich bei der Einrichtung im Stadtteil Köln-Chorweiler um weit mehr als nur ein gewöhnliches Erlebnisbad handelt. Auf mehreren Stockwerken findet man bereits unter der Eingangskuppel einen umfangreichen Bademoden-Shop, ein Fitness-Studio sowie den Zugang zu verschiedenen Wellness-Angeboten vor. Die Einrichtung wirkt einladend und die dekorativen Bergkristalle weisen bereits darauf hin, dass das Aqualand Köln zur Kristall-Gruppe gehört, zu welcher auch weitere große Erlebnisbäder wie das Miramar Weinheim und das Kristall Palm Beach in Stein gehören.
Nach dem Bezahlen an der Kasse und dem Passieren des Drehkreuzes geht es durch eine Glastür eine Treppe hinab. Hier stellt man gleich eine weitere Besonderheit fest. Statt wie üblich den Umkleidebereich strikt vom Badebereich zu trennen, läuft man hier fast direkt am Erlebnisbecken vorbei und kann so schon das Treiben im Wasser beobachten. Geradeaus geht es dann in die giftgrünen und modern gestalteten Umkleiden. Die Duschen befinden sich ebenfalls in diesem Bereich. Alles wirkt sehr gepflegt und im Vergleich zu unserem letzten Besuch 2008 hat sich hier einiges getan. Die Renovierung und Modernisierung ist absolut gelungen.
Im Erlebnisbad angekommen, präsentiert sich das Aqualand Köln mit einem Erlebnis- und Thermenbereich unter einer großen, runden, hellen Glaskuppel. Hier und da stehen ein paar Pflanzen herum, die Beckenlandschaft ist teilweise in Felsen eingefasst und mit Bergkristallen verziert. Sieht wirklich toll aus und macht einen sehr gepflegten Eindruck.
Größtes Becken im Freizeit- und Erlebnisbad ist das große Erlebnisbecken. Die dynamisch wirkende Wasserlandschaft besteht aus verschiedenen Bereichen. So gibt es als Einstieg einen flach abfallenden Nichtschwimmerbereich. Seitlich des Nichtschwimmerbereichs ist eine große Whirlbucht untergebracht und auf der gegenüberliegenden Seite wartet eine Höhle in einer Felsformation darauf, entdeckt zu werden. Als Attraktionen dienen neben der Whirlbucht mehrere Schwallduschen am Beckenrand, Whirl- und Massageliegen sowie Wasser-Geysire. Die Wassertemperatur ist sehr angenehm und lädt uneingeschränkt zum Erholen, Planschen und Entspannen ein.
Wenn man das Becken linksläufig per pedes umrundet, kann man über eine Treppe in ein weiteres, etwas tiefergelegenes Becken gelangen. Dort wartet ein Hot Whirlpool am Rand auf Badegäste, außerdem finden sich im dem Freizeitbecken zahlreiche Unterwasser-Massageliegen vor. Auch hier ist die Wassertemperatur sehr angenehm.
Weiterhin hat das Aqualand Köln im Erlebnisbereich zentral und mittig vom Erlebnisbecken fünf Whirlpools integriert. Diese befinden sich unter einem hölzernen Pavillon und sind über eine Brücke über das Erlebnisbecken erreichbar. Hier kann man wunderbar entspannen und das warme Wasser genießen.
Weiter gehts auf unserer Tour durchs Aqualand Köln. Hier kommen wir am umfangreichen Kinderbereich vorbei. Dieser ist extrem bunt und vielfältig gestaltet und hat allerlei Wasser-Attraktionen zu bieten. Verschiedene, wasserspeiende Figuren, ein großes Planschbecken laden die Kleinen ein, jede Menge Spaß im Wasser zu haben. Hightlight ist die in der Mitte des Beckens befindliche Wasserspielburg mit zwei Kinder-Rutschen. Im hinteren Teil des Becken gibt es außerdem noch eine blaue Schlangenrutsche.
Für Entspannung und demnach wieder eher etwas für die ältere Kundschaft sorgt das in einer Höhle untergebrachte Sauerstoff-Therapie-Grotte mit 36°C warmen Sole-Wasser. Ein schummriges Lichtermeer untermalt den ruhigen Charakter dieses Beckens.
Jetzt gehts langsam zum actionreichen Teil. Bevor wir aber zu den Rutschen kommen, besuchen wir noch das Außenbecken. Hier wartet ein Strömungskanal auf den Erlebnisbad-Fan. Mehrere Massageliegen tragen aber auch hier zur Erholung im angenehm warmen Wasser bei. Der Einstieg ins Becken befindet sich im Inneren der Erlebnishalle mit den Rutschen, sodass man nicht frieren muss, um in das Becken zu gelangen.
Ganz anders sieht das mit dem Thermal-Außenbecken unter einem offenen, runden Pavillon aus. Früher konnte man durch die Erlebnisbad-Halle per Durchgang in das Becken gelangen. Durch die Umbaumaßnahmen ist dieser Weg allerdings versperrt und so führt nur der Weg raus aus dem normalen Außenbecken über eine Holzbrücke in das runde, ganzjährig beheizte Solebecken. Schwallduschen oder Massageliegen sucht man hier vergeblich, allerdings gibt es Massagedüsen am Beckenrand. Eine Metallführung hilft dabei, sich an Ort und Stelle zu halten.
Jetzt aber wieder rein in die Erlebnis-Halle, denn hier warten die wahren Highlights des Aqualand Köln. Von den alten Rutschen ist lediglich der Crazy River übriggeblieben. Das ist eine Reifenrutsche mit zwei parallel verlaufenden und sich teilweise in Zwischenbecken kreuzenden Bahnen. Bereits früher war diese Rutsche das absolute Schlusslicht und spätestens jetzt wäre es an der Zeit, diese schmerzhafte, mit zu wenig Wasser gefüllte und einfach nur schlechte Riesenrutsche gegen ein neueres Modell auszutauschen oder einfach komplett zu streichen.
Man sieht dem Crazy River sein Alter bereits deutlich an. Zwar führt die Strecke durch eine interessante und schön thematisierte Felslandschaft. Der Ritt durch den Canyon gestaltet sich aber mühselig und anstrengend. Unnötigerweise werden die Reifen auf aufgerauhten Flächen gerade dann abgebremst, wenn die Rutsche anfängt Spaß zu machen. Und so quält man sich von Zwischenbecken zu Zwischenbecken und ist am Ende froh, den Auslauf erreicht zu haben.
Aber zum Glück hat das Aqualand Köln weitaus bessere Riesenrutschen zu bieten. Wir fangen mit der brandneuen AquaConda Master Blaster Reifenrutsche an. Die Rutsche wurde erst 2013 neu gebaut und ist eines der Highlights im Rutschenbereich. Die Reifenrutsche startet von einer Plattform oberhalb einer Wendeltreppe aus. Zuerst geht es in der an eine Magic Eye erinnernden Röhre rasant in eine Rechtskurve.
Dann folgt bereits das erste von zwei Master Blaster Elementen. Hier wird man von einem starken Wasserstrahl im Boden der Rutsche mitsamt Reifen den Berg regelrecht hochgeschossen, bevor es mit einer kurvigen und schnellen Fahrt weiter zur nächsten Aufwärtsstrecke geht. Die Rutschpartie wird dabei von zahlreichen Daylight-Ringen und Lichteinlässen begleitet.
Nach der erneuten Beschleunigung durch die Wasserdüsen gehts nun kurvenreich dem Auslaufbecken entgegen. Die Rutsche kann sowohl mit Einzel- als auch mit Doppelreifen benutzt werden. Beim Einzelreifen haben wir es kaum geschafft, eine komplette Rutschpartie ohne Dreher zurückzulegen. Die Aufwärtsstrecke dann rückwärts hochzujagen, ist schon ein komisches Gefühl, macht aber auf jeden Fall Spaß. Auf dem Zweier-Bobs sitzt man stabiler und das Drehen innerhalb der Röhre ist so gut wie ausgeschlossen. Zudem gehts hier dank des höheren Gewichts in den Kurven richtig rund, die Aufwärtspassagen sind trotz der größeren Masse kein Problem.
Unser nächstes Ziel ist die Halfpipe-Rutsche Boomerang. Auch hier braucht man wieder einen Reifen. Nachdem die Ampel auf grün umschaltet, gehts mit einem irre steilen Drop aus 4,50 Metern Höhe die Rinne hinab, um gleich darauf die Halfpipe hochzuschwingen. Hierbei kommt man fast so hoch, dass man vertikal an der Wand hängt, ein Umkippen wird aber durch die leicht schräge Steilwand verhindert.
Mit Schwung geht es dann rückwärts über einen Hügel dem Auslauf entgegen. Wenn man hier nicht aufpasst, kann man sich - zur Belustigung der zuschauenden Badegäste - rückwärts überschlagen. Tolle Rutsche, sehr angenehm zu rutschen und Rutschenspaß pur. Einziger Kritikpunkt: Die Reifen sind zu klein! Man sitzt eigentlich nur obendrauf und taucht nicht in den Reifen ein, sodass man ständig droht, herunterzufallen. Griffe zum Festhalten gibt es ebenfalls nicht.
In einem neu angebauten Rutschenaufgang befinden sich zwei weitere Attraktionen. Die beiden Röhrenrutschen ersetzen die in die Jahre gekommenen Röhren im Aqualand Köln. Links startet die Trichter-Rutsche Space Taifun. Diese Rutsche ist nicht Fleisch und nicht Fisch. Die eigentlich als Bodyslide gedachte Trichterrutsche vollführt einen geradezu möderischen Verlauf. Der Anfang beginnt harmlos durch eine mit hübschen Daylight-Ringen und einer Daylight-Spirale ausgestattete Röhre.
Dann folgt erst ein kleiner Jump ins Ungewisse, gleich darauf knallt man allerdings weitere 1,50 Meter brutal in den Trichter, sodass sich jeder Wirbel einzeln bedankt und das Steißbein vor Glück aufschreit. Genau den selben Rutschenverlauf weist die ebenfalls von Hartwigsen gebaute Trichter-Rutsche im Kristall Palm Beach in Stein vor, allerdings hat man dort einen Rutschreifen unter seinem Hintern - bei gleichem Röhrendurchmesser! Nach noch nichtmal einer Runde im Trichter erreicht man dann entweder gerade so rutschend oder aber bereits kriechend den Trichterschlund, von wo aus eine Röhre zum Auslauf führt.
Hartwigsen kann unwahrscheinlich gute Rutschen bauen, allerdings sollte die deutsche Hersteller-Firma tunlist ihre Finger von Trichter-Rutschen, egal ob mit oder ohne Reifen, lassen! Sowas geht garnicht, ist schmerzhaft und macht absolut keinen Spaß, wenn man nur darauf konzentriert sein muss, sich nicht zu verletzen. Das ging bereits im Miramar Weinheim schief, im Kristall Palm Beach Stein wars auch nicht viel besser und auch im Aqualand Köln kommt man kaum ohne blaue Flecken aus dem Trichter.
Auf selber Höhe wie die Trichter-Rutsche startet die Red Star Röhrenrutsche mit knallroter Farbgebung. Die Riesenrutsche macht jede Menge Spaß, bietet sie doch einen kurvigen und schnellen Verlauf. Zudem ist die Verarbeitung super gelungen und das Rutschgefühl unglaublich glatt. Man wird vom Start weg immer schneller, bis man per finalem Jump ins Landebecken geworfen wird. Extrem gut und auf jeden Fall ein toller Tausch gegen die früher vorhandene Röhre.
2009 war unsere heute letzte Riesenrutsche das Highlight schlechthin und eine deutschlandweite Neuheit obendrauf. Und auch fast vier Jahre später macht die Looping-Rutsche mit Raketenstart noch jede Menge Spaß und ist das absolute Highlight im Aqualand Köln.
Man stellt sich bei diesem Rutschtyp in die Startkapsel, schließt die Tür und nach einem Countdown, oder je nach Laune des bedienenden Personals auch schonmal früher, öffnet sich unter einem die Fallklappe und es geht in freiem Fall in die Röhre.
Gleich darauf folgt der schräg-gestellte Looping und in dessen Scheitelpunkt erreicht man für einen ganz kurzen Moment ein einzigartiges Gefühl der Schwerelosigkeit. Danach folgt erneut eine schnelle Beschleunigung und dann der relativ sanfte Aufprall im Landebecken.
Durch ein Drehkreuz verlässt man nun die Looping-Rutsche und der nächste Mutige kann in die Röhre starten. Sollte man den Looping aufgrund zu geringen Gewichts oder Bremsversuchen innerhalb der Röhre nicht schaffen, so geht es unweigerlich rückwärts den Looping runter, bis man am Tiefpunkt der Röhre angelangt ist. Dort kann man dann nach kurzem Warten auf den Bademeister (und natürlich auf die ganz vielen Schaulustigen, die den Pechvogel sehen möchten) die Looping-Rutsche über eine Notausstiegsklappe verlassen.
Die Klappe ist dabei alles andere als geräumig, allerdings reicht der Platz natürlich aus, um problemlos aus der Röhre auszusteigen. Man sollte nur tunlichst vermeiden in Panik zu verfallen, schneller geht es dadurch auch nicht und durch verschiedene Sicherheitsmechanismen ist sichergestellt, dass kein Rutscher die Rutsche benutzen kann, solange man hilflos in der Röhre liegt.
Die Aqua Loop Looping-Rutsche ist definitiv das Highlight im Aqualand Köln und sollte bei einem Besuch auf jeden Fall ausprobiert werden. Nach dem ersten Adrenalinkick wird man geradezu süchtig nach dem Nervenkitzel, wenn die Fallklappe unter einem wegschlägt und man nach freiem Fall durch die Röhre donnert.
Nach diesem Abenteuer in der tollen Rutschenlandschaft im Aqualand Köln ist Ausruhen angesagt. Hier bietet das Erlebnisbad jede Menge Liegefläche, sowohl rund um das Erlebnisbecken als auch auf der Terrasse oberhalb des Beckens. Weiterhin steht im Sommer der Außenbereich Sonnenanbetern zur Verfügung.
Wer während seines Aufenthaltes Hunger verspürt, muss diesen nicht bis zum Verlassen des Bades ertragen. Im Aqualand Köln wird in der Gastronomie mit einer reichhaltigen Auswahl an Speisen und Getränken für Abhilfe gesorgt, sodass dem uneingeschränkten Badespaß nach kurzer Stärkung nichts mehr im Wege steht. Das Angebot im Aqualand Köln geht indess weit über das hier beschriebene hinaus. Wir haben uns auf das Erlebnisbad mitsamt seinen tollen Rutschen konzentriert. Neben den beschriebenen Attraktionen gibt es noch eine Erlebnisgrotte, welche mit heissem Stein und Dampfbad, Erlebnisduschen und beheizten Sitzbänken zum Ruhen und Entspannen einlädt. Der aufpreispflichtige Saunabereich bildet den krönenden Abschluss der Angebotsvielfalt im Aqualand Köln.
Fazit
Wasserspaß pur, so lautet unser Fazit aus dem Aqualand Köln. Eine große Beckenlandschaft, jede Menge Wasserattraktionen und natürlich ein gigantischer Rutschenpark versprechen viel Abwechslung und Ablenkung vom Alltag. Das Freizeit- und Erlebnisbad, Wellnessresort und Saunaparadies in Köln-Chorweiler ist gepflegt und hat sich nach unserem letzten Besuch 2008 auf jeden Fall zum Positiven entwickelt. Der Austausch der alten Röhrenrutschen war eine gute Entscheidung, hoffentlich wird der unsäglich schlechte Wildbach auch noch ausgetauscht. Die Trichter-Rutsche ist einfach nur mörderisch, wir konnten an dieser vermeintlichen Spaßmaschine keine Freude finden. Der Looping ist dann jede noch so weite Anreise wert, so ein Rutschgefühl findet man nur an ganz wenigen Orten in Deutschland. Vielen Dank für den freundlichen Empfang im Aqualand Köln - dem unserer Meinung nach besten Spaß- und Erlebnisbad in Nordrhein-Westfalen.
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